Fritz Schultis: Was war für Sie der Auslöser, sich mit dem Thema Unternehmensnachfolge intensiver zu beschäftigen?
Bernhard Hamm: Ab einem gewissen Alter macht man sich so seine Gedanken über die Zukunft. Bei mir war das vor meinem 60. Geburtstag. Mir war klar, dass das Thema Unternehmensnachfolge aufwändig und komplex ist und die Regelung sicher vier bis fünf Jahre dauern würde. Sehr oft treten die Kinder nicht in die Fußstapfen der Eltern. So war das auch in meinem Fall. Dass meine Kinder das Unternehmen nicht übernehmen würden war klar, sie hatten andere Lebenspläne.
Im Rahmen des Jahresgespräches mit meinem damaligen Firmenkundenbetreuer und heutigen Vorstand Fritz Schultis kam das Thema Unternehmensnachfolge zum ersten Mal zur Sprache. Wie sind Ihre Pläne? Wie wollen Sie vorgehen? Wie kann die Volksbank Sie unterstützen? Danach führte ich ein erstes Gespräch mit meinem Steuerberater. Es gab auch Angebote von externen Beratern, die aber weder mein Unternehmen noch die Branche kannten. Der Weg über meinen Steuerberater und meine Hausbank, die Volksbank, erschien mir seriöser und erfolgversprechender.
Markus Bernasconi: Wie lange im Voraus haben Sie Ihre Nachfolgeregelung geplant? Wie lange hat in Ihrem Fall die Nachfolgeregelung tatsächlich gedauert?
Bernhard Hamm: In meinem Fall hat der gesamte Prozess rund drei Jahre gedauert. Das kann auch schneller gehen oder aber deutlich länger. Wenn nicht gleich der erste Weg zum Ziel führt, heißt es, neue Wege zu beschreiten. Wenn man mit mehreren Interessenten Gespräche und Verhandlungen führt, ist das sehr zeitaufwändig.
Um die 15 Erstgespräche und fünf Zweitgespräche habe ich mit Interessenten geführt. Die ganze Sache muss auch reifen. Das braucht Zeit. Deshalb sollte man auf jeden Fall sehr frühzeitig mit seinen Überlegungen und Planungen beginnen.
Fritz Schultis: Welche Partner haben Sie für die Beratung zu dem Thema hinzugezogen?
Bernhard Hamm: Nach den ersten Gesprächen mit der Volksbank und meinem Steuerberater wurde ein sehr erfahrender Berater vom Nachfolgekontor der DZ Bank und ein von der DZ Bank empfohlener, auf Unternehmensnachfolge spezialisierter Rechtsanwalt beauftragt. In einem digitalen Datenraum wurden zunächst einige Eckdaten meines Unternehmens in einer Art Steckbrief anonymisiert veröffentlicht.
Freigeschaltete Kaufinteressenten konnten die Daten einsehen. In einem nächsten Schritt wurden dann einem ausgewählten kleineren Interessentenkreis weitere Informationen über mein Unternehmen zur Verfügung gestellt. Die ganze Aktion lief sehr diskret ab. Telefonate, Beratungs- oder Besichtigungstermine fanden außerhalb der Geschäftszeiten oder an einem neutralen Ort statt. Schließlich wollte ich ja vermeiden, dass die eigenen Mitarbeiter, die Lieferanten oder Wettbewerber zu früh oder über die Gerüchteküche von den Übergabeplänen erfahren.
Fritz Schultis: Welche Punkte waren für Sie am Ende ausschlaggebend? Der Preis? Das Konzept des Nachfolgers, etc.?
Bernhard Hamm: Für die Verkaufsverhandlungen habe ich einige Parameter vorgegeben, die für mich wichtig waren. Der Kaufpreis sollte natürlich passen. Wichtig war für mich auch , dass alle meine Mitarbeiter übernommen werden und der Standort Gutach erhalten bleibt.
Auch die menschliche Seite muss passen zwischen Verkäufer und Käufer, damit die Unternehmensnachfolge wirklich gelingt. Deshalb habe mich bei der Entscheidung für meinen Nachfolger auch auf mein Bauchgefühl verlassen.
Fritz Schultis: Wurden die Anforderungen an den Nachfolger durch die Beratungsfirma erfüllt? Was lief gut und was lief weniger gut bei Ihrer Nachfolgeregelung?
Bernhard Hamm: Ja, absolut. Die Beratungsfirma hat den Auftrag voll und ganz erfüllt, hat mich stets sehr professionell beraten und unterstützt. Alles lief gut bei der Übergabe. Meine Berater waren immer ansprechbar, alles lief sehr professionell.