Unternehmensnachfolge erfolgreich regeln

Ein Interview mit dem Geschäftsführer der Firma Asclepios, Bernhard Hamm

Nach Jahren oder Jahrzehnten erfolgreichen Wirtschaftens steht für viele Unternehmen eines Tages die große Herausforderung an, die Unternehmensnachfolge erfolgreich zu regeln. 

An diesem Beispiel möchten wir Sie für das wichtige und komplexe Thema Unternehmensnachfolge sensibilisieren. 

Zu einem Erfahrungsaustausch unterhielten sich der Gründer und ehemalige Inhaber und Geschäftsführer der Firma Asclepios, Bernhard Hamm, mit Vorstand Fritz Schultis und PrivateBanking-Berater Markus Bernasconi. Asclepios ist auf den Handel von Medizintechnik und medizinischen Hilfsmitteln spezialisiert und wurde von der Volksbank über 20 Jahre erfolgreich begleitet - von der Existenzgründung bis zur Unternehmensnachfolge. 

Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre dieses Best-Practice-Falles.

Bernhard Hamm beim Erfahrungsaustausch mit Vorstand Fritz Schultis und PrivateBanking-Berater Markus Bernasconi (Bild v.r.n.l.)

Fritz Schultis: Was war für Sie der Auslöser, sich mit dem Thema Unternehmensnachfolge intensiver zu beschäftigen?

Bernhard Hamm: Ab einem gewissen Alter macht man sich so seine Gedanken über die Zukunft. Bei mir war das vor meinem 60. Geburtstag. Mir war klar, dass das Thema Unternehmensnachfolge aufwändig und komplex ist und die Regelung sicher vier bis fünf Jahre dauern würde. Sehr oft treten die Kinder nicht in die Fußstapfen der Eltern. So war das auch in meinem Fall. Dass meine Kinder das Unternehmen nicht übernehmen würden war klar, sie hatten andere Lebenspläne.

Im Rahmen des Jahresgespräches mit meinem damaligen Firmenkundenbetreuer und heutigen Vorstand Fritz Schultis kam das Thema Unternehmensnachfolge zum ersten Mal zur Sprache. Wie sind Ihre Pläne? Wie wollen Sie vorgehen? Wie kann die Volksbank Sie unterstützen? Danach führte ich ein erstes Gespräch mit meinem Steuerberater. Es gab auch Angebote von externen Beratern, die aber weder mein Unternehmen noch die Branche kannten. Der Weg über meinen Steuerberater und meine Hausbank, die Volksbank, erschien mir seriöser und erfolgversprechender.

 

Markus Bernasconi: Wie lange im Voraus haben Sie Ihre Nachfolgeregelung geplant? Wie lange hat in Ihrem Fall die Nachfolgeregelung tatsächlich gedauert?

Bernhard Hamm: In meinem Fall hat der gesamte Prozess rund drei Jahre gedauert. Das kann auch schneller gehen oder aber deutlich länger. Wenn nicht gleich der erste Weg zum Ziel führt, heißt es, neue Wege zu beschreiten. Wenn man mit mehreren Interessenten Gespräche und Verhandlungen führt, ist das sehr zeitaufwändig.

Um die 15 Erstgespräche und fünf Zweitgespräche habe ich mit Interessenten geführt. Die ganze Sache muss auch reifen. Das braucht Zeit. Deshalb sollte man auf jeden Fall sehr frühzeitig mit seinen Überlegungen und Planungen beginnen. 

   

Fritz Schultis: Welche Partner haben Sie für die Beratung zu dem Thema hinzugezogen?

Bernhard Hamm: Nach den ersten Gesprächen mit der Volksbank und meinem Steuerberater wurde ein sehr erfahrender Berater vom Nachfolgekontor der DZ Bank und ein von der DZ Bank empfohlener, auf Unternehmensnachfolge spezialisierter Rechtsanwalt beauftragt. In einem digitalen Datenraum wurden zunächst einige Eckdaten meines Unternehmens in einer Art Steckbrief anonymisiert veröffentlicht. 

Freigeschaltete Kaufinteressenten konnten die Daten einsehen. In einem nächsten Schritt wurden dann einem ausgewählten kleineren Interessentenkreis weitere Informationen über mein Unternehmen zur Verfügung gestellt. Die ganze Aktion lief sehr diskret ab. Telefonate, Beratungs- oder Besichtigungstermine fanden außerhalb der Geschäftszeiten oder an einem neutralen Ort statt. Schließlich wollte ich ja vermeiden, dass die eigenen Mitarbeiter, die Lieferanten oder Wettbewerber zu früh oder über die Gerüchteküche von den Übergabeplänen erfahren.

 

Fritz Schultis: Welche Punkte waren für Sie am Ende ausschlaggebend? Der Preis? Das Konzept des Nachfolgers, etc.?

Bernhard Hamm: Für die Verkaufsverhandlungen habe ich einige Parameter vorgegeben, die für mich wichtig waren. Der Kaufpreis sollte natürlich passen. Wichtig war für mich auch , dass alle meine Mitarbeiter übernommen werden und der Standort Gutach erhalten bleibt.

Auch die menschliche Seite muss passen zwischen Verkäufer und Käufer, damit die Unternehmensnachfolge wirklich gelingt. Deshalb habe mich bei der Entscheidung für meinen Nachfolger auch auf mein Bauchgefühl verlassen. 

 

Fritz Schultis: Wurden die Anforderungen an den Nachfolger durch die Beratungsfirma erfüllt? Was lief gut und was lief weniger gut bei Ihrer Nachfolgeregelung?

Bernhard Hamm: Ja, absolut. Die Beratungsfirma hat den Auftrag voll und ganz erfüllt, hat mich stets sehr professionell beraten und unterstützt. Alles lief gut bei der Übergabe. Meine Berater waren immer ansprechbar, alles lief sehr professionell.

Stabwechsel von Bernhard Hamm an seinen Nachfolger nach erfolgreicher Unternehmensübergabe

Markus Bernasconi: Welchen Tipp können Sie unseren Kunden, die vor ähnlichen Aufgaben stehen, noch auf den Weg mitgeben?

Bernhard Hamm: Auf jeden Fall sollte man das Projekt Unternehmensnachfolge rechtzeitig anpacken. Fünf Jahre Vorlauf würde ich auf jeden Fall einplanen, um die Übergabe mit allen Aspekten geordnet und erfolgreich über die Bühne zu bringen. Wenn sich schneller ein Nachfolger findet, umso besser. Aus meiner Sicht sollte man sich unbedingt professionelle Unterstützung suchen.

So ein komplexes, aufwändiges Thema wie die Übergabe eines Unternehmens kann nicht diskret und erfolgreich "so nebenbei" erledigt  werden. Außerdem würde ich empfehlen, das Unternehmen nicht zu spät veräußern, besser in einer Wachstumsphase, wenn alles gut läuft und das Unternehmen "voll im Saft" ist.

 

Markus Bernasconi: Und welchen Verbesserungsvorschläge haben Sie in der Sache für unsere Volksbank?

Bernhard Hamm: Für mich als Verkäufer meines Unternehmens hat alles sehr gut gepasst. Sicher hätte die Volksbank auch gute Chancen gehabt, die Finanzierung auf der Käuferseite abzubilden. Den Zeitpunkt, rechtzeitig ein Angebot abzugeben hat die Volksbank an der Stelle leider verpasst.

 

Fritz Schultis: Was ist Ihr Fazit in Sachen Nachfolgeplanung mit Ihren Partnern an Ihrer Seite?

Bernhard Hamm: Für mich hat wie gesagt alles gepasst. Ich würde alles wieder genauso machen.

 

Fritz Schultis: Wir wissen, dass bei vielen unserer Kunden das Thema Unternehmensnachfolge ebenfalls ansteht. Deshalb werden wir in 2022 einen oder mehrere workshops für interessierte Unternehmer anbieten. 

Unser Ziel ist natürlich, dass für unsere Firmenkunden das Thema Unternehmensnachfolge dann genauso reibungslos und erfolgreich abläuft wie in Ihrem Fall. 

Vielen Dank noch einmal für Ihr Vertrauen, Herr Hamm. Danke auch für das offene Gespräch.

Gern ist Ihr Volksbank-Berater für Sie da, wenn Sie in eigener Sache Fragen oder Beratungsbedarf zum Thema Unternehmensnachfolge haben.

Ihre Volksbank Breisgau Nord eG