Wissenswertes zur Geldentwertung
Preisschwankungen und -anstiege sind nichts Ungewöhnliches. Eine Kugel Eis oder ein Liter Benzin kosten heute mehr als vor einigen Jahren. Wenn die Preise für Waren und Dienstleistungen anhaltend steigen, sinkt die Kaufkraft der Konsumenten. Was Inflation bedeutet und wie sie entsteht, erfahren Sie hier.
Was ist Inflation?
Das Wort Inflation geht auf den lateinischen Begriff inflatio zurück, was so viel wie "Aufblähen" bedeutet. Wenn sich das Preisniveau von Gütern stetig erhöht, Löhne und Gehälter aber langsamer ansteigen als die Verbraucherpreise, nimmt die Kaufkraft ab. Bei einer durch Inflation bedingten Teuerung erhalten Sie also für denselben Geldwert weniger als zuvor.
In Deutschland begann zum Beispiel während des Ersten Weltkriegs eine Inflation: Die Reichsbank stellte dem Staat mehr Geld zur Verfügung, um ihm über Finanzierungsschwierigkeiten hinwegzuhelfen. Damit stieg die in Umlauf befindliche Geldmenge an, was den Wert des Geldes sinken und die Preise steigen ließ. Das verursachte 1923 schließlich eine extreme Geldentwertung. Die Einführung der Übergangswährung Rentenmark stoppte diese Hyperinflation. Im August 1924 wurde dann die Reichsmark eingeführt.
Ursachen einer Inflation
Es gibt verschiedene Ursachen für Inflationen. Eine Angebotsinflation zeichnet sich dadurch aus, dass Preise von Produktionsfaktoren wie Rohstoffen oder Lohn- und Lohnnebenkosten steigen. Das macht den Herstellungsprozess vieler Güter teurer. Deshalb erhöhen Unternehmen die Preise für ihre Produkte und geben so die Mehrkosten an die Konsumenten weiter. Infolgedessen sinkt die Kaufkraft über einen gewissen Zeitraum. Denn Konsumenten erhalten für ihr Geld weniger als zuvor und schieben zum Beispiel kostspielige Investitionen auf. Hierbei kann auch importierte Inflation eine Rolle spielen.
Eine importierte Inflation ist, wie der Name vermuten lässt, nicht durch die Wirtschaft im eigenen Land bedingt. Ursache kann beispielsweise ein Preisanstieg bei importierten Rohstoffen sein – wie während der Ölkrise 1973. Zu dieser Zeit vervierfachte sich weltweit der Preis für Rohöl.
Bei einer Nachfrageinflation entsteht eine Preissteigerung, weil Konsumenten häufiger nach bestimmten Gütern oder Dienstleistungen verlangen. Übersteigt aber die Nachfrage das Angebot und herrscht gleichzeitig Vollbeschäftigung – was bedeutet, dass Unternehmen die erhöhte Nachfrage nicht durch Produktionssteigerung befriedigen können – steigen die Verbraucherpreise. Dies geschieht vor allem in Hochkonjunkturphasen.
Inflationsraten in der Eurozone
Die jährliche Inflationsrate im Euroraum – also in den Mitgliedsländern der Europäischen Union, die den Euro als Währung haben – liegt derzeit zwischen ein und zwei Prozent. Die Zentralbank strebt das mittelfristige Ziel von einer Inflationsrate von etwa zwei Prozent an. Damit wird die Zielsetzung der Notenbank in der Eurozone und auch in Deutschland weitestgehend erreicht.
So können Sie sich absichern
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